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Ansicht unserer Innenhöfe im Althoffblock.
Ansicht Innenhof B

Biodiversität in Hof B


Bäume und Sträucher in unseren Innenhöfen

Viele Bewohnerinnen und Bewohner des Althoffblocks beobachten die aktuellen Modernisierungsmaßnahmen in Block A mit Sorge. Sollte sich dieser Ansatz auf weitere Innenhöfe übertragen, ist ein erheblicher Teil der bestehenden Baum- und Strauchbestände gefährdet. Wir möchten an dieser Stelle auf die weitreichenden Folgen für Klima, Natur und Lebensqualität hinweisen.

Ein Beispiel mit Signalwirkung

Block B (Studtstraße, Roseggerstraße, Althoffstraße, Sonnenstraße) steht dabei exemplarisch für die übrigen Innenhöfe im Althoffblock. Die dort vorhandene Vegetation – über viele Jahrzehnte gewachsen – bietet nicht nur ein grünes Wohnumfeld, sondern stellt einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tierarten dar. Insekten, Würmer, Bienen, Vögel und kleine Säugetiere profitieren unmittelbar von der Vielfalt an Pflanzen, die diese Rückzugsräume bieten.

Artenvielfalt im Bestand

Zu den von uns dokumentierten, heute noch vorhandenen Pflanzenarten zählen unter anderem:
Flieder, Hortensien, Forsythien, Rhododendren, Feuerdorn, japanischer Spierstrauch, Kirschlorbeer, Mahonien, Hibiskus, Heckenkirsche, Hasel, Zwergmispel, Kolkwitzie, Blutroter Hartriegel, Johannisbeere, aber auch Efeu- und Erdbeerpflanzen.

Diese Liste ist keineswegs vollständig, zeigt jedoch beispielhaft den Artenreichtum, der bislang erhalten geblieben ist.

Naturschutz ist Klimaschutz

Der Erhalt dieser gewachsenen Naturbereiche ist entscheidend – nicht nur für die ökologische Vielfalt, sondern auch im Hinblick auf die Lebensqualität heutiger und künftiger Generationen. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels leisten Bäume und Sträucher einen unverzichtbaren Beitrag zur Kühlung urbaner Räume und zur Verbesserung des Mikroklimas.

Die durch Umbaumaßnahmen nach dem Vorbild von Hof A drohende Gefährdung dieser grünen Rückzugsräume betrachten wir daher mit großer Besorgnis.

Gemeinsam handeln

Wir laden alle Interessierten herzlich ein, sich für den Schutz unserer Innenhöfe zu engagieren. Wer sich mit Ideen, Wissen oder praktischer Unterstützung einbringen möchte, ist willkommen, Kontakt mit uns aufzunehmen. Jede Form der Mitwirkung – ob jung oder groß – ist wertvoll und hilft, unsere grünen Lebensräume zu bewahren.

Unser Kontaktformular


Beispiele unserer Baum- Vielfältigkeiten in Hof B

Die Birke (Betula pendula)

Birken im norddeutschen Raum; Öl auf Leinwand.

Die Birke ist mit ihrem hellen, schimmernden Stamm eine der auffälligsten und zugleich anpassungsfähigsten Baumarten Mitteleuropas. Als Pionierpflanze besiedelt sie schnell offene Flächen und gedeiht sowohl auf feuchten Böden als auch auf trockenen, sandigen Standorten.

In den Monaten Juni bis Juli zeigt sie ihre typischen Kätzchen, die vom Wind bestäubt werden. Ihre kleinen Nüsschen sind für Vögel eher unbedeutend – jedoch bietet die Birke durch ihre Vielgestaltigkeit und die lockere Belaubung Lebensraum für zahlreiche Insektenarten. Diese wiederum dienen Vögeln wie Meisen und Grünfinken als wichtige Nahrungsquelle. Auch Spechte nutzen die Birke gelegentlich zum Höhlenbau.

Mit ihrem herzförmigen Wurzelsystem ist sie in der Lage, sich gut an unterschiedliche Bodenverhältnisse anzupassen. Durch ihre Verdunstungsleistung trägt sie zur Abkühlung der Umgebung bei, was sie in Zeiten zunehmender Sommerhitze besonders wertvoll macht.

Die Birke steht symbolisch für Wandel und Neubeginn – und ist zugleich ökologisch bedeutsam: als Lebensraum, als Schattenspender und als Bestandteil eines vielfältigen städtischen Ökosystems.


Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

Die Krone eines Berg-Ahorns.
Jutta234, CC BY-SA 3.0 DE via Wikimedia Commons

Der Berg-Ahorn ist ein stattlicher Laubbaum, der bis zu 30 Meter hoch werden kann und durch seine breite, schattenspendende Krone auffällt. Er gehört zu den typischen Baumarten in mitteleuropäischen Mischwäldern und ist auch in Städten wegen seiner Robustheit beliebt.

Seine grünlich-gelben Blüten erscheinen zwischen Mai und Juni in traubenartigen Rispen, meist noch vor dem vollen Laubaustrieb. Sie werden von Bienen, Hummeln und anderen Insekten besucht und tragen zur frühen Nahrungsversorgung bei. Die typischen Flügelfrüchte, sogenannte Nüsschen, reifen später im Jahr heran. Der Baum zieht durch seine artenreiche Insektenwelt zahlreiche Vogelarten wie Meisen und Grünspechte an, die sich dort auf Nahrungssuche begeben.

Durch die Bildung von Honigtau-produzierenden Blattläusen geht der Berg-Ahorn zudem Symbiosen mit Ameisen ein. Die Ameisen kommen zum Baum um an den Honigtau zu gelangen. Gleichzeitig beschützen die Ameisen den Baum vor Fressfeinden wie Raupen oder Fliegen.

Sein tiefreichendes Pfahlwurzelsystem macht ihn widerstandsfähig gegenüber Starkregen, Wind und Trockenphasen. Mit seiner starken Verdunstungsleistung trägt der Berg-Ahorn zur Kühlung städtischer Räume bei und erfüllt eine wichtige Funktion im Stadtklima.

Als ökologisch wertvolle Baumart leistet der Berg-Ahorn einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und zur Anpassung an den Klimawandel – nicht nur im Wald, sondern auch im urbanen Raum.


Silber-Ahorn (Acer saccharinum)

Ein Silber-Ahorn im Spätsommer.
Von Willow - Eigenes Werk, CC BY 2.5

Der Silber-Ahorn zeigt bereits im Februar bis März seine auffälligen, doldig angeordneten Blütenstände, lange bevor das Laub austreibt. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Aus den Blüten entwickeln sich kleine geflügelte Nüsschen, die vom Wind weitergetragen werden.

Die Blüten bieten eine frühe Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln. In den vielgestaltigen Kronen finden außerdem Vögel wie Meisen oder der Grünspecht geeignete Lebensräume. Sie ernähren sich vor allem von den zahlreichen Insekten, die sich im Umfeld des Silber-Ahorns aufhalten.

Symbiosen mit Blattläusen fördern die Produktion von Honigtau, was wiederum Bienen und Ameisen anzieht, ein kleiner, aber sehr bedeutender Beitrag zur Stadtnatur.

Der Baum verfügt über ein tiefgreifendes Pfahlwurzelsystem, das ihm Stabilität verleiht und ihn widerstandsfähig gegenüber längeren Trockenperioden macht. Er ist starkregenverträglich, sorgt durch seine große Blattmasse für Kühlung im Sommer und spielt so eine wichtige Rolle für das Stadtklima.

In einer Studie in Debrecen (Ungarn) wurden Baumarten hinsichtlich ihrer Luftverschmutzungstoleranz analysiert. Silber-Ahorn wies eine hohe Staubakkumulation auf und kann so in Städten zur Feinstaubreduktion beitragen. Aufgrund dieser Eigenschaften empfahlen die Wissenschaftler Silber-Ahorn, als Bioindikatoren zur Überwachung der Luftqualität in der Stadt zu verwenden.
Quelle (03.06.2025): https://de.wikipedia.org


Eiche (Quercus robur)

Ein zarter Eichentrieb.

Die Stieleiche ist einer der prägendsten Laubbäume Mitteleuropas – kraftvoll, langlebig und ökologisch von besonderer Bedeutung. Mit ihrem tiefreichenden Pfahlwurzelsystem erschließt sie sowohl feuchte als auch kalkhaltige oder saure Böden und zeigt sich selbst gegenüber längeren Trocken- oder Regenperioden als ausgesprochen klimaresistent.

Ihre Blütezeit liegt zwischen April und Mai, allerdings setzt die Blütenbildung, mit männlichen Kätzchen und weiblichen Einzelblüten, meist erst ab einem Alter von rund 40 Jahren ein. Die windbestäubten Blüten entwickeln sich später zu den bekannten Eicheln, die als nahrhafte Früchte nicht nur Wildtieren, sondern auch dem Menschen als Heil- und Nahrungsmittel dienen können.

Die Eiche ist ein wahres Zentrum der Biodiversität. Sie bildet die Grundlage für ein eigenes kleines Ökosystem: Hunderte von Tierarten, darunter Insekten, Vögel und Kleinsäuger, finden in und an ihr Lebensraum. Zahlreiche Gallen an ihren Blättern zeugen vom vielfältigen Zusammenleben mit Kleinstlebewesen.

Mit ihrer ökologischen Stabilität, ihrer Bedeutung für die Artenvielfalt und ihrer langen Lebensdauer steht die Eiche wie kaum ein anderer Baum für Beständigkeit, sowohl im Wald als auch in städtischen Grünräumen.


Traubeneiche (Quercus petreae)

Blätter und Früchte einer Traubeneiche.
CC BY-SA 2.5 wikimedia.org

Die Traubeneiche ist eine nahe Verwandte der Stiel- oder Gemeinen Eiche und ein ebenso ökologisch wertvoller, charaktervoller Laubbaum Mitteleuropas. Sie bevorzugt wärmere Lagen und kommt gut mit trockenen, durchlässigen Böden zurecht, ob lehmig, steinig, sauer oder kalkhaltig. Dank ihres kräftigen Pfahlwurzelsystems erreicht sie auch tiefere Bodenschichten und zeigt sich ausgesprochen standfest und anpassungsfähig.

Im Mai erscheinen die Blüten: Männliche Kätzchen und weibliche Einzelblüten entwickeln sich nach windgestützter Bestäubung zu Eicheln. Es sind energiereiche Früchte, die sowohl Tieren als auch Menschen als Nahrung und Heilmittel dienen können.

Die Traubeneiche ist jedoch nicht nur ökologisch bedeutsam, sondern auch wirtschaftlich geschätzt. Ihr hartes, dauerhaftes Holz eignet sich hervorragend für hochwertige Möbel, Furniere und die Herstellung von Weinfässern.

Wie ihre Verwandte, die Stieleiche, bildet auch die Traubeneiche ein eigenes kleines Ökosystem: Sie bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten, Vögeln und Kleinsäugern. Zahlreiche Gallen an Blättern und Trieben zeugen von der Vielfalt an spezialisierten Kleinstlebewesen, die mit ihr in enger Symbiose leben.

Mit ihrer hohen Widerstandskraft gegen Trockenheit, ihrer Biodiversität und ihrem langlebigen, wertvollen Holz ist die Traubeneiche ein Baum mit Zukunft – ökologisch wie kulturell.


Esche (Fraxinus excelsior)

Eine Esche hat unverkennbare Blätter.
CC BY-SA 3.0 wikimedia.org

Ein Lichtbaum mit besonderem Wasserbezug
Die heimische Esche ist ein bedeutender Baum in Mitteleuropa. Sie ist bekannt für ihre elegante Gestalt und lichtdurchlässige Krone. Ihre Blütezeit beginnt bereits im April, noch vor dem Laubaustrieb. In dieser Phase erscheinen dichte, unscheinbare Rispen, die vom Wind bestäubt werden. Ab dem Sommer entwickeln sich die typischen geflügelten Nüsschen, sogenannte "Eschenkeys", die oft bis in den Winter am Baum verbleiben und damit eine wichtige Futterquelle für viele Tiere darstellen.

Besonders Vögel, Eichhörnchen und andere Kleinsäuger profitieren vom reichen Nahrungsangebot und der Struktur der Esche, die gleichzeitig Lebensraum, Nistplatz und Futterquelle ist. Damit leistet die Esche einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt in naturnahen wie urbanen Räumen.

Ihr Wurzelsystem ist zunächst flach mit weit ausladenden Horizontalwurzeln, später bildet sie tiefreichende Senkwurzeln aus, die mit wasserleitenden Gefäßen ausgestattet sind. Diese besondere Anpassung ermöglicht ihr eine enge Beziehung zum Wasserhaushalt ihrer Umgebung. Die Esche trägt zur Verdunstungskühlung bei, verbessert das Mikroklima und lässt durch ihre lichte Krone genügend Licht für Bodenvegetation und Unterwuchs.

Durch diese Eigenschaften ist sie nicht nur ökologisch bedeutsam, sondern auch stadtklimatisch wertvoll, besonders in Zeiten zunehmender Trockenphasen und Hitzeperioden.


Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

Eine Rosskastanie mit ihren bekannten Früchten.

Blühende Pracht und wertvoller Schattenspender
Die Rosskastanie ist in vielen Parks, Alleen und Innenhöfen nicht nur ein vertrauter Anblick, sondern auch ein ökologisch bedeutsamer Baum. Ihre auffälligen, bis zu 20 cm hohen Blütenstände, auch "Kerzen" genannt, erscheinen im Mai, direkt nach dem Blattaustrieb. Mit ihrer Blütenfülle ist die Kastanie eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere bestäubende Insektenarten aus der Gruppe der Hautflügler.

Im Spätsommer bildet sie ihre charakteristischen stacheligen Fruchtkapseln, die meist eine, gelegentlich auch zwei bis drei glänzend braune Samen, die Kastanien, enthalten. Diese dienen zahlreichen Tierarten als Nahrung und haben auch in der traditionellen Heilkunde ihren Platz gefunden.

Die Rosskastanie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Lehmböden und bildet ein tiefreichendes Wurzelsystem aus. Durch ihre große, dichte Krone spendet sie im Sommer angenehmen Schatten und wirkt gleichzeitig regulierend auf das Mikroklima: Nach Starkregen trägt sie durch Verdunstung zur Abkühlung der Umgebung bei und unterstützt den natürlichen Wasserkreislauf.

Als langlebiger Stadt- und Hofbaum leistet die Rosskastanie nicht nur einen Beitrag zur Biodiversität, sondern auch zum Wohlbefinden der Menschen; sei es durch ihre schattenspendende Wirkung oder durch ihren hohen Zierwert im jahreszeitlichen Wandel.


Edelkastanie (Castanea sativa)

Die Frucht einer Edelkastanie; Öl auf Leinwand.

Wärmefreund mit Tradition und reicher Ernte
Die Edelkastanie, oft auch Maronenbaum genannt, ist nicht nur ein wertvoller Baum für die Biodiversität, sondern blickt auch auf eine lange Kulturgeschichte zurück. Bereits in der Antike wurde sie im Mittelmeerraum als Nahrungs- und Heilpflanze geschätzt. Ihr Anbau gelangte später auch nach Mitteleuropa.

Während der Blütezeit im Juni und Juli erscheinen auffällige, nektarreiche Kätzchen, die zahlreichen Insekten wie Bienen, Hummeln und anderen Hautflüglern als wichtige Nahrungsquelle dienen. Ihre glänzenden, braunen Früchte, die Maronen, sind bis heute ein beliebtes Nahrungsmittel für Mensch und Tier. Reich an Stärke, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen, gelten sie auch als Heilmittel und gehören zum traditionellen Speiseplan vieler Regionen.

Die Edelkastanie bevorzugt tiefgründige, nährstoffreiche Lehmböden und entwickelt ein kräftiges Tiefwurzelsystem. Dank ihrer hohen Hitzetoleranz und Anpassungsfähigkeit an milde Winter gilt sie als besonders klimastabil und zukunftsfähig – ein wertvoller Baum in Zeiten des Klimawandels.

Als Schattenspender, Lebensraum und Nahrungsquelle ist die Edelkastanie ein echtes Multitalent, ökologisch bedeutsam, kulturell verwurzelt und klimatisch anpassungsfähig.


Winterlinde (Tilia cordata)

Zweig einer Winterlinde mit Laubblättern und Blütenständen.

Die Winterlinde ist ein traditionsreicher und ökologisch wertvoller Baum unserer heimischen Landschaften. Sie blüht im Juli, meist nach vollständiger Ausbildung der Blätter und zeigt dann ihre charakteristischen Blütenstände: kleine Rispen, getragen von einem typischen Tragblatt, das sich im Wind wie ein Flügel bewegt.

Ihre duftenden Blüten sind eine wertvolle Nektarquelle und ziehen zahlreiche Insekten an, insbesondere Bienen und Hummeln. Später entstehen daraus die kleinen Nüsschen (meist vier bis sechs pro Rispe). Viele Tiere wie Meisen, Grünspechte profitieren von den Insekten, die auf und um die Winterlinde leben.

Im ökologischen Zusammenspiel bildet die Winterlinde Symbiosen mit Blattläusen, deren Honigtau wiederum eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Ameisen ist. So entsteht ein vielschichtiges Mikroökosystem, das vielen Arten Lebensraum bietet.

Die tiefreichende Herzwurzel verleiht der Winterlinde Stabilität, selbst bei starkem Wind. Sie gedeiht auf nährstoffreichen Stein- und Lehmböden und zeigt sich anpassungsfähig gegenüber Trockenperioden und Luftverschmutzung. Diese Eigenschaften machen sie auch in Zeiten des Klimawandels zu einem zukunftsfähigen Stadtbaum.


Japanische Blütenkirsche (Prunus serrulata)

Die Blütenpracht eines japanischen Kirschbaumes.

Zierde mit ökologischem Wert
Die Japanische Blütenkirsche beeindruckt vor allem im Frühling mit ihrer üppigen Blütenpracht. In den Monaten April bis Mai, noch vor dem vollständigen Blattaustrieb, entfalten sich die charakteristischen rosafarbenen Schirmtrauben, die Gärten und Straßenräume in ein Meer aus Blüten verzaubern. Die zarten Blüten werden insbesondere von Bienen und Hummeln aufgesucht und bieten ihnen eine wertvolle frühe Nahrungsquelle.

Nach der Blütezeit entwickeln sich kleine Steinfrüchte, die von verschiedenen Vogelarten gern vernascht werden. Darüber hinaus dient die dichte Krone der Blütenkirsche als Schutz- und Nistplatz, was sie auch aus tierökologischer Sicht zu einem wertvollen Stadtbaum macht.

Mit ihrem kräftigen und weit verzweigten Wurzelwerk ist die Blütenkirsche standfest und gut anpassungsfähig. Sie gedeiht am besten auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden und bringt auch unter städtischen Bedingungen ihre volle Schönheit zur Geltung. Auch wenn sie ursprünglich aus Ostasien stammt, ist sie heute in vielen mitteleuropäischen Städten ein geschätzter Bestandteil öffentlicher und privater Grünanlagen, als ästhetisches Highlight mit Mehrwert für die Stadtnatur.


Berg- Kirsche (Prunus sargentii)

Die Bergkirsche, oft auch Scharlachkirsche genannt.

Die Berg-Kirsche, manchmal auch Scharlachkirsche genannt, beeindruckt als naturnaher Zierbaum mit ihrer auffälligen, frühzeitigen Blüte: Schon im April bis Mai, noch vor dem Laubaustrieb, erscheinen ihre intensiv rosa bis pinkfarbenen Blüten in aufgelockerten Scheindolden. Diese frühen Farbtupfer ziehen Bienen und andere Bestäuber zuverlässig an.

Im Sommer reifen kleine, dunkle Steinfrüchte heran, die von zahlreichen Vogelarten geschätzt werden. Auch für den Nestbau bietet die verzweigte Krone Schutz und Struktur, ein wertvoller Beitrag zur innerstädtischen Biodiversität.

Dank ihres kräftigen, weit ausladenden Wurzelwerks und ihrer Vorliebe für nährstoffreiche, tiefgründige Böden zeigt sich die Berg-Kirsche standortrobust und anpassungsfähig. Sie eignet sich gut für durchgrünte Innenhöfe und Parkanlagen und bringt mit ihrer herbstlich orangeroten Laubfärbung ein weiteres Glanzlicht ins Jahreszeitenbild.


Serbische Fichte (Picea omorika)

Zweige einer serbischen Fichte mit ihren reifen Früchten.

Die Serbische Fichte ist ein schlank wachsender, immergrüner Nadelbaum mit auffallend silbrig-grünen Nadeln. Ursprünglich im westlichen Balkan beheimatet, wird sie heute auch in Mitteleuropa gern gepflanzt, besonders in Städten und Parks, wo sie durch ihre elegante Erscheinung und ihre Robustheit überzeugt.

Im Frühjahr trägt sie rote männliche Blüten, während die weiblichen Blüten zu zunächst rötlichen, später bräunlichen Zapfen heranreifen. Der Wind übernimmt die Bestäubung. Ihre Zapfen bieten Nahrung für Eichhörnchen und verschiedene Vogelarten. Zudem dient ihr dichter Wuchs als Rückzugs- und Nistplatz für Vögel, ein wichtiger Beitrag zur städtischen Artenvielfalt.

Die Serbische Fichte ist resistent gegenüber industriellen Schadstoffen, Luftverschmutzung und saurem Regen. Sie gedeiht auch auf trockenen, sommerwarmen Böden und gilt daher als klimaangepasst und zukunftsfähig. Ihr flaches Wurzelwerk macht sie allerdings windanfälliger als tiefwurzelnde Baumarten.

Trotz ihrer Robustheit ist auch die Serbische Fichte nicht frei von Gefahren: Besonders bei geschwächten Bäumen kann der Borkenkäfer zum Problem werden, ein Schädling, der in Zeiten zunehmender Trockenheit vielerorts auf dem Vormarsch ist.


Trauerweide (Salix babylonica)

Trauerweide, ein schöner und sehr nützlicher Baum.

Ein Baum – schön, schützend und stadtökologisch wertvoll
Die Trauerweide ist mit ihrer charakteristischen Form nicht nur ein Blickfang in Parks an Gewässern und in unseren Innenhöfen, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für Natur und Stadtklima. Von April bis Mai trägt sie ihre männlichen und weiblichen Kätzchen, die sowohl vom Wind als auch von Bienen bestäubt werden. Ihre Samen reifen im Juni.

Für viele Vogelarten bietet die Trauerweide Schutz- und Rückzugsräume, ein wertvoller Lebensraum mitten in der Stadt. Auch in der traditionellen Heilkunde und im Handwerk findet der Baum seit Jahrhunderten Anwendung.

Besonders wichtig ist ihr stark verzweigtes und weitreichendes Wurzelsystem. Es stabilisiert den Boden, verhindert Erosion und kann große Mengen Wasser speichern. Dadurch spielt die Trauerweide eine bedeutende Rolle bei Starkregen und Überschwemmungen. Das sind Herausforderungen, denen Städte immer häufiger begegnen.

Gerade in Zeiten des Klimawandels zeigt sich: Die Trauerweide ist mehr als ein schöner Baum. Sie steht exemplarisch für grüne Infrastruktur, die unsere Stadt lebenswerter, widerstandsfähiger und biodiverser macht.


Beispiele unserer Strauch- und Pflanzen- Vielfältigkeiten in Hof B

Japanische Aukube (Aucuba japonica)

Aukube, ein sehr hübscher Zierstrauch.

Die Japanische Aukube ist ein immergrüner Zierstrauch, der mit seinem glänzenden, ledrigen Laub auch in schattigen Lagen ein verlässlicher Farbtupfer bleibt. Zwischen April und Mai zeigt sie ihre eher unscheinbaren, aber hübschen Blüten: rötliche Rispen mit kleinen weißen bis lilafarbenen Blüten. Diese werden von verschiedenen nektarliebenden Insekten besucht.

Im Spätsommer bis Herbst entwickeln sich aus den Blüten kleine rötliche Früchte, die besonders bei heimischen Vogelarten als Nahrungsquelle beliebt sind. Zugleich bietet die dicht wachsende Aukube geschützten Lebensraum für kleine Singvögel, sei es zur Rast, zur Brut oder als Rückzugsort.

Mit ihrem flachen Wurzelsystem bevorzugt sie durchlässige, humose Böden und kommt gut in halbschattigen bis schattigen Lagen zurecht. Ihre Robustheit gegenüber städtischem Klima, Schatten und mildem Frost macht sie zu einem geschätzten Bestandteil naturnaher wie urbaner Bepflanzungen.


Gemeine Haselnuss (Corylus avellana)

Die leckere gemeine Haselnuss.

Die heimische Haselnuss ist ein vielseitiger Strauch, der in Gärten, Parks und am Waldrand gleichermaßen anzutreffen ist. Ihre Blütezeit reicht von Dezember bis in den April hinein, oft ist sie einer der ersten Frühblüher des Jahres. Während die langen, gelblichen Kätzchen als männliche Blüten auftreten und vom Wind bestäubt werden, bieten die weiblichen, unscheinbaren Blüten dennoch etwas Nektar für erste Wildbienen.

Ab August reifen die bekannten Haselnüsse heran. Sie dienen über zehn Vogelarten sowie 33 verschiedenen Säugetierarten als wertvolle Nahrungsquelle, darunter Eichhörnchen, Haselmäuse oder Spechte. Auch Wildbienen, Schmetterlinge und Käferlarven finden an der Hasel vielfältige Lebensräume und Nahrung.

Als Flachwurzler gedeiht die Haselnuss sowohl an trockenen als auch an feuchten Standorten. Ihr festes, zähes Holz ist traditionell im Handwerk geschätzt, etwa für Spazierstöcke, Flechtwerk oder Werkzeugstiele.

Dank ihrer ökologischen Vielseitigkeit und Robustheit leistet die Gemeine Haselnuss einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt und eignet sich hervorragend für naturnahe Pflanzungen im Siedlungsraum.

Ein weiterer Vorteil: Die Haselnuss gilt als immissionsresistent und eignet sich deshalb in durch Emissionen belasteten Bereichen. Sie macht sich somit zu einer beliebten und zukunftsfähigen Gehölzart.


Gemeiner Flieder (Syringa vulgaris)

Der bezaubernde Duft einer Fliederblüte.

Der Gemeine Flieder ist ein beliebter, robust wachsender Zierstrauch, der ursprünglich vom Balkan stammt und seit Jahrhunderten in mitteleuropäischen Gärten und Parks kultiviert wird. Seine auffällige Rispenblüte entfaltet sich von April bis Juni, meist nach dem Laubaustrieb, in verschiedenen violetten, weißen oder rosafarbenen Farbtönen. Besonders während seiner Blütezeit verströmt der Flieder einen bezaubernden Duft mit einer verführerischen Note, der dem Moment eine ganz besondere Magie verleiht.

Die Bestäubung der duftenden Blüten erfolgt vor allem durch Bienen und Hummeln, die sich von dem reichlich vorhandenen Nektar anziehen lassen. Eine biologische Besonderheit ist die Rolle des Flieders als Nahrungsquelle für die Spanische Fliege (Lytta vesicatoria), einen Vertreter aus der Familie der Ölkäfer. Dieser auffällig metallisch-grün glänzende Käfer ist selten geworden, aber in geeigneten Lebensräumen noch nachweisbar.

Die Frucht des Flieders ist eine kleine, holzige Kapselfrucht, die im Spätsommer reift und sich zweiklappig öffnet.

Der Strauch bildet ein flaches, aber weitreichendes Wurzelsystem aus. Sein Holz ist hart und dicht, wurde früher gelegentlich im Handwerk verwendet, etwa für Schnitzereien oder Werkzeuggriffe.

Der Gemeine Flieder zeigt sich anpassungsfähig gegenüber unterschiedlichen Standortbedingungen. Er gedeiht sowohl auf trockenen als auch feuchteren Böden und ist dabei relativ unempfindlich gegenüber städtischen Belastungen. Ein sonniger Standort wird bevorzugt, auch wenn halbschattige Lagen gerne toleriert werden.


Weitere Pflanzen- Beispiele werden in Kürze aufgelistet.

Dienstag, 17. Juni 2025
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